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Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie sehr sich die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen, in den letzten Jahren verändert hat?

Vorstellungen und Erwartungen

Beziehungen haben sich verändert- das steht außer Frage. Während man sich früher an einem Tanzabend kennengelernt hat und unzählige Liebesbriefe hin- und her schrieb, ist der Kennenlernprozess heutzutage deutlich beschleunigt. Durch Online Dating Apps wie zum Beispiel Tinder, können wir in wenigen Minuten jemanden kennenlernen. 

Die App Tinder ist ein Phänomen, das aus der Alltagsstruktur von vielen jungen Menschen nicht wegzudenken ist. Das Smartphone zu zücken und sich durch Menschen zu klicken, mit dem Ziel einen Kontakt herzustellen, ist ein Phänomen, das es erst seit dem Jahr 2012 gibt. Also noch gar nicht so lange. Mehr als zehn Jahre später scheint Tinder aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Online Dating prägt unsere Vorstellungen von Liebe und dem Kennenlernen einer anderen Person. In diesem Interview findest du einen Teil meiner Forschungserkenntnisse über das Online Dating.

In Österreich zum Beispiel ist die Zahl der Online Dating Nutzenden von 150.000 im Jahr 2003, auf 1,35 Millionen im Jahr 2021 gestiegen.

Doch wie gehen wir mit dieser Veränderung um?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Online Dating verwendet wird. Oftmals wird Tinder aus einem Gefühl der Einsamkeit und Suche nach einem Seelenpartner verwendet. Manchmal auch für schnellen Sex und nichts Ernstes. Doch ist es wirklich das, was uns erfüllt und glücklich macht? Unverbindliche, einfache Beziehungen, die zu jeder Zeit wieder beendet werden können? 

Ich glaube nicht. Was ich glaube ist, dass es Phasen im Leben gibt, wo diese Unverbindlichkeit passt, aber im Großen und Ganzen liegt es in unserer Natur, tiefe und verbindliche Beziehungen zu leben (wie auch immer diese aussehen). 

Beziehungsarbeit ist wichtig

Unsere Anforderungen an eine Beziehung sind gestiegen, genauso wie die Bereitschaft, diese zu beenden, wenn es schwierig wird. Die Ehe und Partnerschaft als ökonomische Einheit sind (meistens) weggefallen und es braucht heutzutage viel mehr Beziehungsarbeit und ‑bereitschaft als früher. Persönliches Wachstum und Veränderung in Beziehungen zu akzeptieren und zu leben sind zwei Dinge, die es heutzutage braucht, um das Feuer in einer Beziehung aufrechtzuerhalten

Manchmal muss man für einander durch das Feuer gehen 

Beziehungen sind nicht leicht und bedeuten Arbeit. Ohne Arbeit und ein gegenseitiges Entgegenkommen kann und wird keine Beziehung funktionieren. Es ist ein Spiel, in dem du immer wieder neue Rollen einnehmen musst. Auf dem Feuerweg laden ich und mein Partner  euch ein an ihrer Beziehung zu arbeiten und gemeinsam durch euer Feuer zu gehen.

 


 

„Liebe bedeutet, jemandem zu begegnen, der dir etwas Neues über dich verrät.“
André Breton

Kristin Reimer

One Comment

  • Wolf Dieter Storl sagt:

    Danke für diese Worte. Ich finde darüber sollte viel mehr innen öffentlichen Medien berichtet werden. Die nächste Generation wird sonst sehr Beziehungsunfähig.

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