Genauso wie hinter jedem Gebäude Menschen stehen, die es bauen, stehen hinter jeder Geschichte Menschen wie du und ich. Wenn wir uns selbst als Hochhaus betrachten, ist das Bauprojekt erst mit fortgeschrittenem Alter abgeschlossen. Wir haben erst dann eine gefestigte Sicht auf das was unter uns stattfindet. Ein fester Untergrund und das Vertrauen darauf, dass unsere Mauern auch den heftigsten Windstoß überstehen, zeichnet jedes unserer persönlichen Hochhäuser aus.
Jedes Geschoss dieses Hochhauses steht für eine Phase unseres Lebens
Das Spannende ist, dass wir nicht wissen wann wir die nächste Etage bauen und wer dort mit uns einzieht. Genauso wenig wissen wir, wie viele Stöcke wir bis zum Dachgeschoss bauen werden. Jede Etage enthält neue Sichtweisen, Ziele, Werte und Personen. Einige verschieben sich vielleicht nur ein wenig, andere wiederum ändern sich komplett.
Ich glaube, dass wir uns viel zu selten die Zeit nehmen uns selbst bewusst auf jeder Etage zu begegnen. Auf Augenhöhe mit der Person, die wir wirklich sind. Mit 25 Jahren erfahre ich den Zauber, den die komplette Öffnung mit sich bringt und heiße sie auf meiner Etage willkommen. Ich frage mich, ob all‘ die Menschen, die gerade auf der Einkaufsstraße unter mir unterwegs sind, diese Etage der Öffnung erfahren haben. Können sie ganz und gar so sein wie sie sind?
Auf früheren Etagen war ich beschäftigter mit anderen Dingen und habe mich vor dieser Öffnung versteckt. Meine früheren Etagen waren in den USA, in Norddeutschland und Wien räumlich gesehen. Es ist das pure Leben herauszufinden, wo, wie und ob die nächste Etage gebaut werden soll. Wenn wir einfach dem Zauber des Lebens folgen begegnen wir uns selbst jedes mal neu. In Höhen und Tiefen und das ist wunderschön.